Wir glauben entweder, wir hätten das Recht, andere zu kontrollieren oder das Recht, uns nicht kontrollieren zu lassen, und oft treten in unterschiedlichen Situationen beide Gefühle auf. Rechte hin oder her, Macht wird offensichtlich oft mißbraucht, was ihr einen schlechten Ruf eingebracht hat. Glücklicherweise, denn sie ist ein unvermeidlicher Bestandteil menschlicher Interaktion, hat Macht jedoch auch positive Aspekte, wenn sie angemessen angewandt wird. Durch Machtausübung veranlassen sich Menschen gegenseitig dazu, für zuvor nicht wahrgenommene Perspektiven offen zu werden. Wenn wir uns dem Thema Macht und Herrschaft mit Achtsamkeit nähern, kann das eine Quelle für neue Ideen und große Kreativität sein. Das zu tun, was der oder die andere will, führt zu neuen Erfahrungen, die uns selbst und die Beziehung transformieren können, und der bzw. die andere fühlt sich geliebt. Was eine Beziehung auf Dauer spannend und lebendig erhält, ist die Bereitschaft der Beteiligten, sich von ihrem Gegenüber transformieren, verwandeln zu lassen. Transformation entsteht aus dem Wechselspiel von Machtausübung und Hingabe.