Traum vom Fliegen

Großartiges Gefühl, das alle Sinne in Anspruch nimmt. Das Flugwindsausen läßt die Schwungfedern flattern, und ich gleite auf Adlersflügeln in einen Aufwind, lasse mich tragen, drehe Kreise in der bodenlosen Schlucht, halte Ausschau. Oben kein Rand, nur Felswand steil aufragend in irrer Perspektive zum Himmel, unten kein Grund und nach vorn und hinten keine Ende abzusehen, auch wenn da eine Ahnung besteht, daß irgendwo irgendwas sein mujß.
Ich hing in einer Felswand über einem bodenlosen Abgrund, und der einzige Weg, weiterzukommen, war loslassen. Aber ich hatte solche Angst, daß ich die Finger nicht öffnen konnte. Es gab keinen Grund, das dort mit schmerzenden verkrampften Händen hängen war wenigstens … greifbar.
Dann beschloss ich, daß es im Prinzip egal ist, ob man an bekannter Steller verharrt und hofft, das es besser wird, oder ob man ins unbekannte Grundlose fällt und hofft, daß es besser wird. Und ließ los. Fiel. Entdeckte, daß ich Flügel hatte, verwandelte mich in einen Vogel, einen Falken oder Bussard, denke noch darüber nach, wie wohl die Schwingen zu nutzen seien, während ich im steilen Sturzflug abwärts sause.
Aber ich weiß nicht, ob es eine, mehrere oder keine richtige Richtung gibt, in die ich mich begeben könnte, dann gibt es keine Richtung mehr und ich entscheide mich für unten.

Schreibe einen Kommentar